"Partizipation in der Mobilitätsplanung" für Kommunen

Wie erfolgreiche Beteiligung gelingen kann – ein Schulungsformat vermittelt wichtige Grundlagen

Warum ist Beteiligung heutzutage gesamtgesellschaftlich so wichtig? Was gilt es zu beachten, wenn man einen Beteiligungsprozess entwickelt? Wie finden auch die leisen, zurückhaltenden Stimmen Gehör? Dies alles waren Fragen der Schulung „Beteiligungsprozesse in der kommunalen Mobilitätsplanung erfolgreich umsetzen“. 21 Mitarbeitende aus hessischen Kommunen traten auf Einladung des Fachzentrums Nachhaltige Mobilitätsplanung Hessen am 26. Oktober zu Diskussion, Vernetzung und Wissenstransfer zusammen.

Die Schulung in Fulda wurde von Sonja Rube (USP Projekte) und Jörg Sommer (Berlin Institut für Partizipation) inhaltlich und didaktisch gestaltet. Sonja Rube bringt langjährige Expertise in der Stadtplanung und Transformationsprojekten mit, die sie praxisnah vermittelt. Jörg Sommer berät bei der konkreten Umsetzung von Kommunikationsstrategien, die verschiedene Zielgruppen bedarfsgerecht ansprechen und gibt einen Überblick über geeignete Online-Tools zur digitalen Partizipation.

Der erste Block der Veranstaltung – moderiert durch Sonja Rube – setzte einen Fokus auf Grundlagen und Grundsätze der Beteiligung sowie die Ziele und die Motivation für Beteiligung. Dabei wurde auch darüber gesprochen, wie es gelingen kann, möglichst vielen Stimmen, und vor allem auch „unterrepräsentierten“ Gruppen im Beteiligungsprozess Gehör zu verschaffen. Anschauliche Beispiele zeigten den Weg und die Anwendung in der Praxis auf.

Der zweite Block unter Anleitung von Jörg Sommer rückte Beteiligungsmethoden sowie die Kommunikation von Beteiligungsprozessen in den Mittelpunkt: Wer sind eigentlich unsere Zielgruppen? Welche Bedürfnisse haben sie? Und wie erreichen wir unsere Zielgruppen? Auch Möglichkeiten und Methoden der digitalen Beteiligung wurden genauer betrachtet: Wo können Methoden der Online-Beteiligung unterstützen, ggf. vereinfachen, wo gibt es aber auch Grenzen, vielleicht sogar Hindernisse?

Anhand interaktiver Gruppenübungen konnten die Teilnehmenden das Erlernte im Rahmen der Schulung direkt anwenden. Sie entwickelten zunächst einen Beteiligungsprozess für ein frei gewähltes Szenario und erstellten im nächsten Schritt eine Kommunikationsmatrix für die analysierten Zielgruppen. Die Expertinnen und Experten gaben dazu wertvolles Feedback und weitere Tipps für die „Beteiligungspraxis“ der Anwesenden. Die Teilnehmenden hoben in ihren Rückmeldungen die gelungene Mischung aus Theorie und Praxis und den Bezug zur alltäglichen Arbeit lobend hervor.

Digitaler Methodenkoffer steht online zur Verfügung

Als weiteres Unterstützungsangebot hat das Fachzentrum ein sehr hilfreiches Tool für die Gestaltung von Beteiligungsprozessen entwickelt: Den sogenannten „digitalen Methodenkoffer“. Er beinhaltet verschiedene Beteiligungsmethoden und gibt schnell und übersichtlich Informationen über Zielgruppen, benötigter Ausstattung sowie finanzieller und zeitlicher Ressourcen. Interessierte Kommunen können sich jederzeit HIER für den Methodenkoffer registrieren. Dieser soll perspektivisch um eine weitere Rubrik zu Praxisbeispielen in Hessen erweitert werden. Alle hessischen Kommunen sind eingeladen, den Methodenkoffer mit ihren eigenen Anwendungsbeispielen zu bereichern.

Die teilnehmenden Kommunen:

  • Friedberg
  • Stadt Friedrichsdorf
  • Fulda
  • Universitätsstadt Gießen
  • Groß-Gerau
  • Gemeinde Großenlüder
  • Hauneck
  • Verkehrsverband Hochtaunus
  • Stadt Kassel
  • Karben
  • Königstein
  • Main-Kinzig-Kreis
  • Stadt Maintal
  • Mühlheim am Main
  • Stadt Niddatal
  • Offenbach
  • Rodenbach
  • Rüdesheim am Rhein
  • Stadt Wächtersbach
  • Nahverkehr Werra-Meißner GmbH
  • Stadt Witzenhausen

Hintergrund

Die Schulung „Beteiligungsprozesse in der kommunalen Mobilitätsplanung erfolgreich umsetzen“ wurde vom Fachzentrum Nachhaltige Mobilitätsplanung Hessen mit Unterstützung der atene KOM GmbH inhaltlich ausgerichtet und organisiert. Alle Teilnehmenden erhielten für ihre Teilnahme ein Schulungszertifikat des Fachzentrums.

Das Fachzentrum Nachhaltige Mobilitätsplanung Hessen - für Kreis und Kommune bei der Hessen Trade & Invest GmbH unterstützt im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen hessische Kommunen in allen Belangen der integrierten Mobilitäts- und Verkehrsplanung. Dies geschieht in Anlehnung an die europäischen Richtlinien zur Erstellung eines Sustainable Urban Mobility Plans (SUMP) bzw. dem deutschen Äquivalent in Form eines Verkehrsentwicklungsplans (VEP). Das Fachzentrum berät und begleitet Kommunen bei der Vorbereitung, Durchführung und Umsetzung ihrer SUMP. Darüber hinaus steht es als Wissens-, Austausch- und Vernetzungsplattform durch verschiedenste Beratungs- und Vernetzungsangebote, Projekte, Veranstaltungen und Fortbildungen zur Verfügung. Zur Newsletter-Anmeldung