Inventry GmbH erhält Distr@l-Förderung

Die Inventry GmbH aus Büttelborn erhält eine Distr@l-Förderung für die Entwicklung einer Software zur Überprüfung der IT-Sicherheit in kleinen Unternehmen. Staatsministerin Prof. Sinemus: "Innovative Idee, wie Digitalisierung einen Mehrwert schaffen kann".

Datenklau oder Hackerangriffe – solche Sicherheitsvorfälle bei Firmen gehen immer wieder durch die Medien. Gerade in kleineren und mittleren Unternehmen ist aber nicht immer das entsprechende Know-how für die Überprüfung der IT-Sicherheit vorhanden. Die Büttelborner Inventry GmbH will mit der Digitalisierung ihres Produkts IT-Assessment Verständnis und Einblick in die IT-Sicherheit eines Unternehmens geben und so Schwachstellen aufdecken. Die Entwicklung einer komplexen Softwarelösung, die eine vollständig digitale, standardisierte und ganzheitliche Lösung ermöglicht, wird von der Hessischen Landesregierung mit knapp 150.000 Euro durch das Programm Distr@l für zwei Jahre gefördert. Das Gesamtvolumen des Projekts beläuft sich auf rund 200.000 Euro.

„Gerade durch die Corona-Pandemie haben viele Unternehmen ihren Geschäftsbetrieb schnell digitalisieren müssen. Aber nicht nur bei diesen ist die Gefahr von Sicherheitslücken in der IT groß, denn dieser Bereich ist ein sehr dynamischer und sich schnell verändernder Bereich“, sagte Prof. Dr. Kristina Sinemus, Hessische Ministerin für digitale Strategie und Entwicklung. „Mit unserem Distr@l-Förderprogramm wollen wir innovative Ideen, die mittels Digitalisierung einen Mehrwert schaffen, unterstützen.“

Die Inventry GmbH bewertet die IT-Sicherheit von Unternehmen anhand von technologischen Faktoren sowie unter organisatorischen und strategischen Aspekten. Der Kunde erhält abschließend Handlungsempfehlungen, die er entweder eigenständig oder mit einem vom ihm bestimmten Dienstleister realisieren kann. „Wir schließen eine eigene Umsetzung aus, um maximale Transparenz zu bieten“, betont Geschäftsführer Maurice Teltscher, der Ende 2018 das Unternehmen gegründet hat, das aktuell neun Mitarbeiter zählt. Die Geschäftsidee sei entstanden, weil es vielen kleinen und mittleren Unternehmen nicht möglich sei, große Beratungsunternehmen zu beauftragen. Gerade in diesem Unternehmen sei das Bedrohungsrisiko durch die steigende Komplexität des IT-Bereichs zunehmend höher. Mit ihrem IT-Assessment schafft Inventry ein Angebot für kleine und mittlere Unternehmen, das eine Analyse in überschaubarer Zeit ermöglicht. Um das Angebot mehr Kunden zugänglich zu machen und die Erfassung sowie Auswertung der Daten zu vereinfachen, wird nun eine komplexe Softwarelösung entwickelt, die auf Künstlicher Intelligenz basiert. Durch die in der Software anonymisiert erfassten Daten können Vergleiche zwischen Unternehmensgröße, Branche und weiteren Faktoren gezogen werden. „Distr@l ermöglicht es uns, das Produkt vollständig zu digitalisieren“, betont Teltscher. Seit dem Start der Förderung im Oktober 2020 habe man bereits die Entwicklung eines Bewertungsalgorithmus gemeinsam mit der Hochschule Worms verwirklichen können. „Das war ein sehr bedeutender Fortschritt, da uns besonders wichtig ist, unseren Kunden leicht verständliche Ergebnisse zu präsentieren, die ohne besondere IT-Kenntnisse Lösungen aufzeigen.“

„Egal ob im persönlichen oder beruflichen Umfeld: Es gibt in Hessen so viele gute Ideen, wie Digitalisierung zu einer Erleichterung und Verbesserung im Alltag beitragen kann“, freut sich Digitalministerin Sinemus. „Dies zeigt auch die riesige Resonanz auf unser Distr@l-Förderprogramm, das durch die Corona-Pandemie noch einmal zusätzlich Bedeutung gewonnen hat.“ Das Förderprogramm Distr@l ist Ende 2019, also vor der Corona-Pandemie, gestartet. Bis jetzt sind bereits mehr als 440 Anfragen und knapp 250 Konzepte eingegangen. Bewilligt wurden bisher 35 Projekte mit einem Gesamtfördervolumen von über 8 Millionen Euro. Aktuell befinden sich 29 weitere Projekte mit einem Bewilligungsvolumen von knapp 9,3 Millionen Euro im Antragsverfahren. Für Projekte mit Corona-Bezug wurden die Mittel aus dem Sondervermögen des Landes Hessen deutlich aufgestockt.

Das Förderprogramm Distr@l adressiert digitale angewandte Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit Akteuren aus Hessen. Die antragsberechtigen Zielgruppen erstrecken sich von kleinen und mittleren Unternehmen über Start-ups bis hin zu Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Gefördert werden Einzel- sowie Verbundvorhaben, die den Stand der digitalen Technik signifikant erhöhen. Das Förderprogramm ist explizit themenoffen konzipiert und legt den Fokus auf digitale anwendungsbezogene Vorhaben. Mit den vier Förderlinien stellt das Programm ein einzigartiges Fördersystem dar, das zielgruppenorientiert auf die Herausforderungen der digitalen Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft reagiert und sich komplementär in die Förderlandschaft des Landes einfügt. Dieses breite Angebot von Machbarkeitsstudien (Förderlinie 1), über digitale Produkt- und Prozessinnovationen (Förderlinie 2) und Wissens- und Technologietransfer (Förderlinie 3) bis hin zu Spin-off-Förderung an Hochschulen sowie Wachstumsförderung in Start-ups (Förderlinie 4) ermöglicht es, neue Lösungen und Projektideen im Kontext digitaler Technologien zu gestalten und umzusetzen.